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Freitag, 21. November 2014

Kühle Sache. Die Neupräsentation der Sammlung im Kunstgewerbemuseum Berlin

Foto: SMB / Stefan Klonk
Von Elke Linda Buchholz. Kühl, das ist der erste Eindruck, wenn man ins Foyer des nach drei Jahren Schließzeit wieder eröffneten Kunstgewerbemuseums am Kulturforum tritt. Nein, die Heizung ist es nicht. Sie funktioniert an diesem grauen Novembertag. Aber anheimelnd nimmt einen der spröde Bau auch nach dem Umbau von Kuehn Malvezzi nicht in Empfang. Nackte Betonsäulen, kalkweiße Wände und darauf grellgroße, rote Riesenlettern. Das Foyer, mit dem der Architekt Rolf Gutbrod den offenen Stadtraum ins Innere verlängern wollte, wirkt nach wie vor zu groß, zu hoch, zerfahren und trotzdem irgendwie bedrückend mit seinen niedrigen Geschossdecken und dem dazwischen aufklaffenden Treppenschacht, der sich sogleich in alle Etagen öffnet. Schon als der 1965 entworfene Bau mit zwanzig Jahren Verspätung in den Achtzigern eröffnete, empfand man ihn als Anachronismus, ein ungeschlachter Architekturdinosaurier im Stil des Brutalismus. Dieser rohe, klotzig-klare Stil erfreut sich zwar in jüngster Zeit plötzlich einer neuen Wertschätzung. Aber das ungeliebte Sorgenkind am Kulturforum, wie Generaldirektor Michael Eissenhauer den Musuemsbau nennt, wird wohl nie zum Berliner Liebling werden. Was also tun damit? Das Büro Kuehn Malvezzi nahm sich der Sache an – und entdeckte unverhofft seine Freude an dem sperrigen Stück Architektur. Weiterlesen

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