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Donnerstag, 30. April 2015

Frühling auf dem Gasometer

Der Journalist Dirk Lausch (links) hat einen unwiderstehlichen Ort für ein Interview mit dem Autor Michael Bienert (rechts) vorgeschlagen: Ganz oben auf dem stillgelegten Gasometer in Schöneberg, von dem der Blick bei gutem Wetter weit über die Stadtgrenze reicht. Fotografiert hat Sascha Maikowski, der Besucher ohne Höhenangst auf dem Gestänge bis in 78 Meter Höhe begleitet und die Aussicht von dem Technikdenkmal sachkundig erklärt. Mehr Infos und Buchungen

Sonntag, 19. April 2015

Die Zwanziger Jahre in Berlin - aktualisierte Neuauflage

Die insgesamt 6. Auflage von DIE ZWANZIGER JAHRE IN BERLIN ist ausgeliefert worden. Das Buch ist vor neun Jahren erschienen, in der Zwischenzeit um einige Seiten umfangreicher, aber nur um 15 Cent teurer geworden. Und es verkauft sich besser denn je. Denn ein vergleichbar praktischer Führer ins Berlin der Weimarer Republik ist bisher nicht erschienen, das Interesse an dem Thema ungebrochen. Auch für die 6. Auflage haben Michael Bienert und Elke Linda Buchholz den Text durchgesehen, aktualisiert und einige gute Fotos durch noch bessere ersetzt (Berlin Story Verlag, 306 Seiten, 19,95).

Gustav mit der Hupe liest aus "Kästners Berlin"

Wolfgang Condrus
Foto: Audible/Youtube
Er gehört zu den beliebtesten deutschen Synchronsprechern, hat zahlreiche Hörbücher aufgenommen und Filme gedreht. Als Kind schon spielte Wolfgang Condrus in der zweiten Verfilmung von Emil und die Detektive (1954) den kleinen Gustav mit der Hupe. Der Schauspieler gibt uns die Ehre, am 19. Mai 2015 in den Museen Dahlem gemeinsam mit Michael Bienert aus dessen Buch Kästners Berlin zu lesen. Hier können Sie ein Youtube-Interview mit Condrus sehen, auf der Website von Schleichers Buchhandlung erfahren Sie mehr über die Veranstaltung.

Sonntag, 12. April 2015

Read Berlin! - Literaturfestival um die Torstraße

In Kreuzberg um die Oranienstraße, in Friedenau, Prenzlauer Berg und sogar Rudow gibt es längst anspruchsvolle, regelmäßig stattfindende Literaturfestivals, nun steht auch der Gegend um die Torstraße in Mitte ein literarisches Kiezevent bevor. Zwischen Charité und Volksbühne findet vom 24. bis 30. April das READ!BERLN LITERATURFESTIVAL statt, ein wenig vollmundig angekündigt als "das erste Berliner Literaturfestival, das die Stadt selbst zum Thema hat." Interessant sind das bunte Programm und die 16 Veranstaltungsorte allemal, zumal es neben Buchpremieren auch einen "digitalen Showroom", philosophische Gesprächsrunden und eine "Kültürabend mit Müsik" umfasst. Das Programm finden Sie hier.

Donnerstag, 9. April 2015

Hauser & Tiger - Neue Literaturreihe in memoriam Kurt Tucholsky in Moabit

Texte kann man vorlesen – man kann sie aber auch vertonen. Beide Spielarten gibt es am 16. April 2015 bei der Literaturreihe Hauser & Tiger in Moabit zu hören: Maruan Paschen liest aus seinem Debüt „Kai. Eine Internatsgeschichte“ und Rike Scheffler gestaltet aus ihren Texten mit Hilfe einer Loopmaschine lyrische Klangcollagen. Dazu gibt es hausgemachte Suppe, einen Kurt-Tucholsky-Cocktail und das Remake von Tucholskys berühmter Bücherbar. Dafür hat die Literaturreihe einen neuen Gastgeber gefunden: Das junge Barprojekt Kallasch& in der Unionstraße 2.
Die Literaturreihe Hauser & Tiger versteht sich als Entdeckungsreise mit Wohnzimmeratmosphäre. Sie setzt auf Bar statt Literaturhaus und Austausch statt stummer Zuhörerschaft. Hauser & Tiger will Gelegenheit bieten, Menschen aus dem Kiez zu treffen, gemeinsam neue Literatur zu erleben und sich über kreative Prozesse in Moabit auszutauschen. Bereits im Titel der Veranstaltungsreihe steckt eine Hommage an die literarische Tradition des Stadtteils. Sie erinnert an den in Moabit geborenen Schriftsteller und Pazifisten Kurt Tucholsky und seine Pseudonyme Kaspar Hauser und Theobald Tiger. (Quelle: Pressemitteilung der Veranstalter)

Hauser & Tiger
Donnerstag, 16. April 2015
Einlass und Suppe: 19.30 Uhr
Beginn der Lesung: 20.30 Uhr
Kallasch& Moabiter Barprojekt, Unionstraße 2, 10551 Berlin
Eintritt frei
Weitere Informationen finden Sie unter www.facebook.com/hauserundtiger oder www.hauserundtiger.de

Mittwoch, 8. April 2015

Frühling in Paris (2): Ein Mann geht durch die Wand

Beim Spaziergang auf dem Montmartre taucht er plötzlich auf, der kleine Mann, der durch Wände gehen kann. Im Haus nebenan hat sein Erfinder, der Schriftsteller Marcel Aymé, gewohnt. Der kleine Platz davor trägt seinen Namen. Das Denkmal für die Hauptfigur seiner Erzählung "Le Passe Muraille" und ihren Autor ist 1989 eingeweiht worden, eine Gedenktafel vor dem Haus gibt ausführlich Auskunft über die Hintergründe.
Aymés Geschichte ist übrigens 1959 mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle verfilmt worden... Warum gibt es eigentlich in Berlin nicht längst ein Denkmal für Franz Biberkopf, den Helden von Döblins "Berlin Alexanderplatz"?


Fotos: Michael Bienert

Frühling in Paris (1): 100 Jahre sozialer Wohnungsbau im Pavillon de l´Arsenal

Ein Projekt von Henri Sauvage
in der Ausstellung PARIS HABITAT.
Fotos: Michael Bienert
Im Pavillon de l´Arsenal ist noch bis Anfang Mai neben der Dauerausstellung über den Städtebau in Paris eine Sonderausstellung zu sehen, die sich dem sozialen Wohnungsbau in der französischen Hauptstadt widmet. 1914 wurde das “Office Public d’Habitations à Bon Marché” der Stadt Paris gegründet, um bezahlbare Wohnungen zu schaffen. Heute heißt das kommunale Unternehmen “Paris Habitat” und verwaltet mehr als 120.000 Wohnungen. In der historischen Ausstellungshalle werden um ein großes Stadtmodell herum 40 Wohnungsbauprojekte aus 100 Jahren vorgestellt, die zu architektonischen Streifzügen vor allem an den Rändern der großen Stadt einladen. Besucher können sich von bunten Blocks an den Wänden bedruckte Blätter mit Informationen und Plänen zu den einzelnen Projekten abreißen und mitnehmen. Anders als im weiträumigen Berlin wurde in Paris viel dichter und höher gebaut. Das Foto rechts zeigt ein 1922-1926 realisiertes Projekt von Henri Sauvage an Rue des Amiraux, bei dem 79 Wohnungen über einem Schwimmbad aufgetürmt wurden.

Le Pavillon de l´Arsenal
Centre d'information, de documentation et d'exposition d'urbanisme et d'architecture de Paris et de la métropole parisienne
21, boulevard Morland
75004 Paris
Weitere Informationen

Katalog zur Sonderausstellung:
PARIS HABITAT
CENT ANS DE VILLE, CENT ANS DE VIE
Éditions du Pavillon de l’Arsenal
608 Seiten, 35 Euro

Mittwoch, 1. April 2015

Kino im Berliner Osten 1900-1930

Es gab nicht nur Filmpioniere, es gab auch Pioniere der Sozialforschung, die sich schon vor dem Ersten Weltkrieg in den proletarischen Vierteln des Berliner Ostens umsahen und den Siegeszug des Kinos als Massenvergnügen dokumentierten. Seit 1911 betrieben dort Mitarbeiter der "Sozialen Arbeitsgemeinschaft Berlin-Ost" Feldforschung. Die bisher unbekannten Aufzeichnungen über ihre Kinoabenteuer bilden den reizvollen Grundstock des Buches Die Welt in Licht. Die Herausgeber Esther Sabelus und Jens Wietschorke haben diese Quellen sachkundig kommentiert, um Text- und Bildmaterial aus weiteren Archiven ergänzt und eine Karte der Kinos beigefügt, die zwischen 1900 und 1930 östlich von Münzstraße und Alexanderplatz existierten. Insgesamt 88 Kinostandorte werden detailliert vorgestellt! So ist ein wunderschönes Quellenbuch zur Alltagsgeschichte der ärmeren Bevölkerungsschichten vor dem Zweiten Weltkrieg entstanden, in dem man gerne schmökert und wirklich Neues über Berlin erfährt.

Die Welt im Licht
Kino im Berliner Osten 1900–1930 
von Esther Sabelus und Jens Wietschorke
Panama Verlag, Berlin 2015
272 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen und eine Faltkarte
26.90 Euro

Mehr Infos
Blick ins Buch